Ernährung und Bewegung
Was Sie selber tun können
Sie haben sich entschlossen, aufgrund Ihrer Arthrose etwas für Ihre Gelenke zu tun. Das ist gut und wichtig. Insbesondere Kniebeschwerden können deutlich gebessert werden, wenn Sie selbst aktiv werden. In vielen Fällen wird Ihnen Ihr Arzt raten, Ihr Gewicht zu reduzieren oder täglich leichte Übungen für das Knie zu machen – oder beides. Wenn Sie mit Ihren Gelenken noch lange gut leben möchten, ist es wichtig, dass Sie Ihre Gewohnheiten diesem Rat anpassen.
Gewichtsreduktion und „gelenkfreundliche“ Ernährung
Es ist keine große Überraschung: Übergewicht belastet die Kniekorpel. Im Umkehrschluss heißt das: Wenn Sie übergewichtig sind, können Sie durch Abnehmen die Schmerzen bei Kniearthrose reduzieren. Je größer der Gewichtsverlust ist, desto stärker wird dieser Effekt. Spätestens die Diagnose Arthrose ist daher das Signal, dass Sie eine Diät in Angriff nehmen sollten.
Aber es kommt nicht nur darauf an, wie viel Gewicht auf den Knien lastet. Die Ernährung spielt für unser gesamtes Wohlbefinden und unsere Gesundheit eine bedeutende Rolle. Wenn Sie sich ausgewogen und nährstoffreich ernähren und viel Obst und Gemüse essen, sorgen Sie auch für die Gesunderhaltung von Knorpeln und Gelenken. Einen günstigen Einfluss auf den Knorpel- und Knochenstoffwechsel haben unter anderem Vitamin B6, Vitamin C und Vitamin D. Von mehrfach ungesättigten Fettsäuren – insbesondere den Omega-3-Fettsäuren – weiß man, dass sie Entzündungsreaktionen abschwächen. Dies wirkt sich zum Beispiel vorteilhaft auf den durch die Knorpelschädigung ausgelösten Entzündungsprozess im Gelenk aus.
Unsere Ernährungsempfehlungen bei Arthrose: Vitamin-B6 ist unter anderem in Lachs und Makrele enthalten, ebenso in Walnüssen, Avocado, Bananen, Weizenkleie, Linsen und Kichererbsen. Omega-3-Fettsäuren beziehen Sie aus Hering, Thunfisch, Aal, Lachs, Leinöl, Walnussöl und Rapsöl.
Bewegungsübungen bei Kniearthrose
Kräftige Muskeln, elastische Bänder und starke Sehnen schützen die Gelenke des Bewegungsapparats. Ausgewogene Bewegung und gezieltes sportliches Training halten die Muskeln kräftig und die Bänder elastisch. Zusätzlich fördert regelmäßige Bewegung die Bildung von Gelenkschmiere und bringt den Knorpelstoffwechsel auf Trab. In der Gelenkflüssigkeit vorhandene Nährstoffe werden besser vom Knorpel aufgenommen und Abbaustoffe herausgeführt. Stark belastet werden Knorpelschicht und Gelenkflüssigkeit dagegen, wenn Sie beim Sitzen, Hocken oder Stehen längere Zeit in einer Position verharren. Daher ist es ratsam, immer wieder die Sitzposition zu verändern. Strecken und beugen Sie die Knie, lassen Sie die Beine baumeln, stehen Sie möglichst oft auf und gehen Sie herum. Darüber hinaus sollten Sie regelmäßig gelenkfreundlichen Sportarten nachgehen, etwa Schwimmen, Nordic Walking, Radfahren oder Wassergymnastik. Starke Belastungen wie Springen und schnelle, abrupte Bewegungen mit Richtungswechsel, wie sie bei vielen Ballsportarten oder beim Skifahren vorkommen, gilt es bei vorgeschädigten Kniegelenken selbstverständlich zu vermeiden.
Ein regelmäßig durchgeführtes Trainingsprogramm greift schonend in den Verlauf der Arthrose ein und kann helfen, die Medikamenteneinnahme zu reduzieren bzw. eine möglicherweise anstehende Operation hinauszuzögern.
Letzte Aktualisierung: 18.02.2021